Intensive Landwirtschaft
Mehr Ertrag vom Hektar
Das effizient düngen Team zeigt die Argumente für eine intensive Landwirtschaft auf – die in der Presse leider kaum publiziert werden und daher der breiten Öffentlichkeit nicht bewusst sind. Im Fokus unseres Newsletters stehen Pflanzenbau und Düngung.
Nicht nur wir wollen satt werden
Wir sind nicht allein auf der Welt. Das mag für Intensivierungs-Gegner ein ganz neuer Aspekt sein. Fakt ist, dass eine Extensivierung der Flächen in Deutschland eine Landnahme im Ausland nach sich zieht. Logisch, dass diese Äcker dann für die Nahrungsmittel-Produktion der dort lebenden Menschen nicht mehr zur Verfügung steht. Das heißt im Klartext: Vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern, in denen die Nahrungsmittel-Knappheit ein zentrales Problem ist, werden Flächen für den Anbau von Kulturen für unseren Markt verwendet. Derzeit werden bereits 35 Millionen Hektar – das ist ein Drittel der Landfläche in der EU – außerhalb Europas bewirtschaftet, um Futtermittel, Nahrung und Energie für Europa zu produzieren. In einer wissenschaftlichen Studie (Research Report, Witzke & Noleppa 2010) wird angenommen, dass bei 20 Prozent Bioanbau, 30 Prozent mehr Flächen außerhalb der EU in Anspruch genommen werden müssen um Waren für die EU zu produzieren. Kann das gerecht oder ökologisch sinnvoll sein? Die FAO schätzt die Weltbevölkerung im Jahre 2050 auf über neun Milliarden Menschen – die möchten alle satt werden. Und das ist schon heute in vielen Regionen der Erde nicht der Fall. Daher muss die weltweite Nahrungsmittelproduktion weiter gesteigert werden.
Gedüngte Pflanzen bringen mehr Ertrag pro Hektar
Mit intensivem Ackerbau sind hohe Erträge möglich. Werden Flächen extensiviert, so sind die Erträge pro Hektar folglich geringer. Es muss also mehr Ackerfläche genutzt werden um den gleichen Ertrag wie bei intensiver Landwirtschaft zu erhalten. Wie kann mehr Ackerland gewonnen werden? Ganz einfach: Abholzung oder Zerstörung von Ökosystemen wie Grünland und Moore. Das ist nicht nur aufwändig, sondern auch umweltschädlich: Wälder speichern zwei bis fünf mal soviel CO2 wie Ackerland und Feuchtgebiete sogar acht mal mehr. Ziel ist es, die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Daher muss bestehendes Ackerland intensiver genutzt werden um eine Landnutzungs-Änderung zu vermeiden.
Stickstoff-Düngung sorgt für hohe Erträge pro Hektar. Bei ungedüngten Flächen lässt die Bodenfruchtbarkeit über die Jahre nach, das sogenannte Soil Mining (siehe Foto). Dies kommt vor allem in Regionen der Erde vor, in denen die Menschen kaum Zugang zu organischen oder mineralischen Düngemitteln haben.
Moderne Methoden helfen Erträge zu steigern
Wenn also intensive Pflanzenproduktion vorteilhaft ist, wie kann man die Erträge pro Hektar noch steigern? Ganz klar, mit Precision Farming. Das heißt, dass über moderne Technik, wie beispielsweise mit dem N-Sensor, der Düngerbedarf passgenau ermittelt und anschließend zeitnah gedeckt werden kann. Damit wird eine Unter- oder Überversorgung der Pflanzen an jeder Stelle des Feldes vermieden. Es gibt also kaum Stickstoff-Verluste. Außerdem sind gut ernährte Pflanzen widerstandsfähiger, beispielsweise gegenüber extremen Wetterereignissen und die homogenen Bestände sind ertragssicherer. Nicht nur für Entwicklungs- und Schwellenländer ist effiziente Landnutzung ein Thema, auch in Industrieländern werden ökonomisch optimale Erträge nicht immer erreicht.
Fazit
Intensive Landwirtschaft bedeutet, dass auf den bestehenden Ackerflächen höchste Erträge erreicht werden. Das gelingt über eine an den aktuellen Pflanzenbedarf angepasste Düngung, mittels Precision Farming. Eine Extensivierung ist keine Lösung für eine umweltschonende Landwirtschaft, da sich die Erträge pro Hektar verringern und mehr Flächen in Anspruch genommen werden müssten. Das ist vor allem im Hinblick auf den zunehmenden Nahrungsmittel-Bedarf der steigenden Weltbevölkerung problematisch.

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