Raps (lateinisch: Brassica napus) gehört zu den Kreuzblütlern. Die Samenkörner von Raps haben einen sehr hohen Ölgehalt. Verwendung findet Raps vor allem in der Pflanzenöl- und Biodieselproduktion.
Die Anbaufläche von Winterraps liegt in Deutschland bei ca. 1,5 Millionen Hektar, wobei im Durchschnitt 30 – 45 Dezitonnen pro Hektar geerntete werden.
Winterraps wird im Frühherbst ausgesät, Sommerraps im Frühjahr. Daher hat Winterraps eine deutlich längere Vegetationszeit und kann somit auch höhere Erträge erreichen.
Winterraps
Winterraps wird im frühen Herbst ausgesät und hat daher eine relativ lange Vegetationszeit. Das Ertragsniveau ist daher höher als bei Sommerraps.
Welche Qualitätsstufen und Sorten von Winterraps gibt es?
In den 1970er Jahren enthielten die Rapssorten noch einen hohen Anteil an Erucasäure und Glucosinolatgehalten. Mittlerweile gibt es sogenannte Null-Sorten, die eine Erucasäure-Gehalt von unter zwei Prozent aufweisen. Außerdem wurde der Gehalt an Glucosinolaten deutlich reduziert. In Deutschland wird fast ausschließlich Erucasäure-armer Raps angebaut.
Beschreibungen und Empfehlungen zu Rapssorten für bestimmte Lagen und Standorte liefern die zuständigen Landwirtschaftskammern in den Landessortenversuchen.
Qualitätskriterien für das Raps-Erntegut beim Verkauf sind:
- Ölgehalt
- Feuchte
- Besatz
- Glucosinolat- und Erucasäuregehalt
- Gehalt an freien Fettsäuren
Welcher Boden pH-Wert ist für Winterraps ideal?
Optimal ist für den Rapsanbau ein pH-Bereich von 6 – 7 je nach Standort.
Wie verläuft der Anbau von Winterraps?
Der Rapsanbau erfolgt am besten auf struktur- und nährstoffreichen Böden. Staunasse Böden oder Böden mit Verdichtungen oder Strukturschäden sind nicht geeignet. Meist wird Winterraps nach Weizen angebaut, dann ist das Zeitfenster für die Aussaat recht klein und muss bei Sortenwahl und Standort beachtet werden.
Wann sät man Winterraps?
Winterraps wird Mitte August bis Anfang September ausgesät.
Wann wird Winterraps geerntet?
Meist im Juli startet die Winterrapsernte.
Stickstoff Düngung von Winterraps
Die Stickstoff-Aufnahme liegt beim Winterraps bei circa 6 Kilogramm Stickstoff je Dezitonne Zielertrag pro Hektar. Bei einem Ertrag von 40 Dezitonnen pro Hektar nimmt der Winterraps circa 240 Kilogramm Stickstoff pro Hektar auf. Je vier bis fünf Kilogramm Stickstoffaufnahme pro Hektar wird ungefähr ein Kilogramm Schwefel pro Hektar vom Rapsbestand für eine Stickstoffausnutzung benötigt.
Ertragsniveau (dt/ha) im 3-Jahres-Schnitt | Stickstoffbedarfswert [kg/ha] |
|
---|---|---|
Winterraps | 40 | 200 |
Folgende Zu- oder Abschläge auf den Stickstoffbedarfswert bei Ertragsdifferenzen zu machen:
- Je 5 dt/ha Mehrertrag über Tabellenwert + 10 kg N/ha
- Je 5 dt/ha Minderertrag unter Tabellenwert – 15 kg N/ha
- Maximalzuschlag sind 40 kg N /ha
Raps düngen mit Stickstoff-Herbst-Gabe
Ziel der Stickstoff-Gabe im Herbst ist es, einen Wurzelhalsdurchmesser von 8 – 10 Millimetern und 8 – 10 Blättern beim Winterraps vor der Winterruhe zu erreichen.
Raps kann bereits im Herbst große, ertragsrelevante Nährstoffmengen aufnehmen (abhängig von Faktoren wie beispielsweise Bodenstruktur und Aussaatbedingungen).
Mögliche Stickstoffdüngung im Herbst: 30 – 50 Kilogramm Stickstoff pro Hektar (Laut DüV maximal 60 Kilogramm Stickstoff pro Hektar, davon maximal 30 Kilogramm Ammonium-Stickstoff). Der im Herbst gedüngte Stickstoff muss bei der Frühjahrsgabe mit angerechnet werden. Eine Herbstdüngung ist in den sogenannten „roten Gebieten“ nicht erlaubt.
Der Schwefel-Ausgleich im Herbst liegt bei 0 – 10 Kilogramm Schwefel pro Hektar. Meist liegt noch ausreichend Schwefel für eine Herbstentwicklung durch Mineralisation vor. Daher sollte der Fokus auf der Frühjahrs-Schwefeldüngung liegen.
Die Höhe der Stickstoff-Aufnahme bis zum Spätherbst ist bei der Frühjahrsdüngung (französisches Modell) anzurechnen, hier können Sie auch die App YaraIrix nutzen.
Unterstützende Herbst-Düngemaßnahmen bei Wachstumsproblemen |
Problem | Unterstützende Düngungsmaßnahme |
---|---|
Hoher Strohanfall Mulchsaat mit hohem Strohanteil im Saatbereich |
Stickstoff: organische oder mineralische N-Dünger vor der Aussaat einarbeiten |
Spätsaat | NPK-NPK-Volldünger mit Mg+S im 2-Blattstadium |
Verzögerte Herbstentwicklung | NPK-Volldünger mit Mg+S bis Ende September |
Aufhellung der Bestände | N+S-Dünger |
Eine Spätsaat beim Winterraps muss vor dem 15. September erfolgen, sodass eine Düngung im Herbst per DüV noch erlaubt ist. Es ist keine Düngung nach dem ersten Oktober zulässig. Herbstdüngungsmaßnahmen zum Ausgleich ungünstiger Anbaubedingungen müssen so früh wie möglich (nach Erkennen des Problems) durchgeführt werden. Je ungünstiger die Wachstumsbedingungen sind, umso wichtiger ist es, im Herbst nitrathaltige Stickstoff-Dünger unterstützend für Wachstum und Winterhärte auszubringen.
Raps düngen mit Stickstoff-Frühjahrsgabe
Ziel ist es, den Stickstoff-bereinigten Ölertrag im Rahmen des erlaubten Stickstoff-Bilanz-Überschusses zu maximieren.
Methoden zur Ermittlung des Stickstoff-Bedarfs beim Raps:
- ImageIT (YaraIrix)
- Sollwert-Methode (Beispiel Sachsen)
- Rapool-N-Schieber
- Yara N-Sensor
Das Prinzip bei allen Modellen beruht auf der Berücksichtigung folgender Planungsgrößen beziehungsweise werden direkt im Bestand gemessen oder per Analyse festgestellt:
Schema Berechnung N-Düngungsbedarf Frühjahr im Winterraps |
Sollwert N-Aufnahme bei Ertragsziel von 40 dt/ha (6 kg N/dt Ertrag) |
240 kg N/ha | |
---|---|---|
Nmin kg N/ha in 0-60 cm Bodentiefe | N- Abzug | ca. 20 – 50 kg N/ha |
N-Aufnahme Herbst über Sollwert (80 kg N/ha) | N- Abzug | max. 70 kg N/ha |
N-Nachlieferung Frühjahr ( Nmob) | N- Abzug | 0 – 30 kg N/ha |
Negative Ertragserwartung | N- Abzug | 20 – 60 kg N/ha |
Positive Ertragserwartung | N-Aufschlag | 20 – 60 kg N/ha |
Schwach entwickelter Bestand Frühjahr | N-Aufschlag | 20 – 40 kg N/ha |
Hohe Blattverluste über Winter | N-Aufschlag | 20 kg N/ha |
Gesamt-Bedarf Frühjahr | 140 – 240 kg N/ha |
Grundsätze zur Stickstoff-Düngung im Frühjahr
Für die Rapsdüngung wird empfohlen, den Stickstoff-Bedarf in zwei Gaben aufzuteilen:
- Termin erste Stickstoff-Gabe: Vegetationsbeginn bei Düngung mit nitrathaltigen Produkten, ansonsten ein bis zwei Wochen früher
- Termin zweite Stickstoff-Gabe: Mitte bis spätestens Ende Schossen
Bei kühler Frühjahrswitterung und spätem Vegetationsbeginn (häufig im Nordosten Deutschlands) hat sich eine Gesamt-Stickstoff-Gabe von bis zu 180 Kilogramm Stickstoff pro Hektar (je nach Nmin) bewährt. Im Allgemeinen richtet sich die Stickstoff-Aufteilung auf die erste und zweite Stickstoff-Gabe nach der Bestandessituation im Frühjahr. Bei kräftigen, blattreichen Beständen sollten die Gaben zu 40/60 Prozent aufgeteilt werden.
Bei kräftigen Beständen mit Blattverlust zum Frühjahr ist eine Aufteilung zu 60/40 Prozent sinnvoll.
Schwache und biomassearme Bestände sollen ein gleichmäßige Gabenteilung zu 50/50 Prozent erhalten.
Bei großer Ertragsunsicherheit können circa 10 – 20 Prozent der Frühjahrs-Stickstoff-Gabe als dritte Stickstoff-Gabe bis BBCH 57 bei optimaler Bestandesentwicklung und Aufhellungen im Bestand nachgedüngt werden.
Im Regelfall nimmt der Raps im Herbst 10 – 40 Prozent, bis zur Blüte im Frühjahr insgesamt 80 – 90 Prozent und während Blüte und Schotenansatz nochmal 10 – 20 Prozent des Gesamtstickstoffs auf.
Geringe Stickstoff-Aufnahmen im Herbst können bei ausreichender Bestandesdichte durch höhere Stickstoff-Aufnahmen im späten Frühjahr aufgrund der Düngeverordnung nicht mehr ausgeglichen werden.
Düngungssysteme mit einer verzögerten Stickstoff-Freisetzung (Cultan, stabilisierte reine Ammoniumdünger beziehungsweise Harnstoff mit Nitrifikationshemmern) führen nicht zu positiven Ertragseffekten gegenüber der guten fachlichen Praxis mit Normaldüngungssystemen. Aufgrund des schnellen Wachstums der Rapspflanzen und der hohen N-Aufnahmen können langsam wirkende Dünger sogar zu temporärem N-Mangel und damit einhergehendem Ertragsverlust führen.
Organische Düngung: Vor der Aussaat einarbeiten oder möglichst verlustarme Ausbringung im Bestand (Stickstoff-Verluste und starke Bedeckung der Pflanzen vermeiden).
Schwefel- und Magnesium Düngung von Winterraps
Winterraps hat einen hohen Schwefel- und Magnesiumbedarf:
- 30 – 50 Kilogramm Schwefel pro Hektar
- 20 – 40 Kilogramm Magnesiumoxid pro Hektar
Schwefel wird von den Pflanzen immer parallel zum Stickstoff aufgenommen. Entsprechend zum Pflanzenbedarf sind Stickstoff-Schwefel-Dünger mit einem N:S-Verhältnis von 4:1 gut geeignet, um beide Stickstoff-Gaben abzudecken.
Eine ausreichend hohe Verfügbarkeit von Magnesium in wasserlöslicher Form ist in den ersten Wochen nach Vegetationsbeginn wichtig für Wachstum und Energiehaushalt
Ist im Herbst eine Stickstoff-Düngung zur Förderung nur zögerlich wachsender Bestände notwendig, verbessern kombinierte Stickstoff-Schwefel oder Stickstoff-Dünger mit Magnesium und Schwefel die Stickstoff-Effizienz!
Winterraps Düngung mit Phosphor und Kalium
Durch den überwiegenden Verbleib des Rapsstrohs auf dem Feld, sind Kalium und Phosphat an den Standort angepasst auszubringen:
- 60 – 90 Kilogramm P2O5 pro Hektar
- 50 Kilogramm K2O pro Hektar
Bei schlechter Kalium-Nachlieferung beispielsweise durch starke Fixierung oder schlechter Grundversorgung sind Aufschläge bis in Höhe der Kali-Gesamtaufnahme notwendig. Zuschläge für Kaliverlagerung oder -auswaschung sind an die Witterungsverhältnisse anzupassen.
Bei hohem Kali-Bedarf ist der Dünger vor der Aussaat einzuarbeiten oder besser gesplittet als Herbst- und Frühjahrsgabe geteilt auszubringen.
Gülle, Gärreste oder andere organische Dünger mit einem höheren Phosphor- und Kalium-Gehalt werden durch Raps sowohl in Kombination mit der Strohdüngung, als auch beim Einsatz im zeitigen Frühjahr hervorragend ausgenutzt.
Nährstoffaufnahme einer Raps-Getreide-Fruchtfolge und Fruchtfolge-Bilanzierung der Nährstoffabfuhr bei Verbleib des Strohs auf dem Feld (in.KTBL Faustzahlen für die Landwirtschaft)
Kultur / Ertrag Nährstoffe |
Nährstoffaufnahme (kg/ha) P2O5 |
---|---|
Raps 40 dt | 97 |
Getreide 80 dt | 88 |
Getreide 70 dt | 77 |
Summe | 262 |
Ernterückstände | 69 |
Entzug vom Feld | 193 |
Kultur / Ertrag Nährstoffe |
Nährstoffaufnahme (kg/ha) K2O |
---|---|
Raps 40 dt | 200 |
Getreide 80 dt | 160 |
Getreide 70 dt | 140 |
Summe | 500 |
Ernterückstände | 370 |
Entzug vom Feld | 130 |
Kultur / Ertrag Nährstoffe |
Nährstoffaufnahme (kg/ha) MgO |
---|---|
Raps 40 dt | 35 |
Getreide 80 dt | 35 |
Getreide 70 dt | 28 |
Summe | 98 |
Ernterückstände | 43 |
Entzug vom Feld | 55 |
Der Kalium-Bedarf einer Raps-Getreide-Fruchtfolge sollte vorrangig zu Winterraps gedeckt werden. Phosphatdüngermengen sind aufgrund der schnellen Festlegung immer zeitnah zum jährlichen Bedarf der Kulturen in den Phasen des höchsten Bedarfes auszubringen.
Welche Mikronährstoffe sind für Winterraps sinnvoll?
Schwerpunkt der Mikronährstoffversorgung bei Raps ist die Bor-Blattdüngung. Bei Erträgen ab vier Tonnen pro Hektar wird eine auf vier Gaben gesplittete Bormenge von 600 Gramm pro Hektar empfohlen.
Da Bor in den Rapspflanzen nur über das Xylem transportiert wird, also mit dem Transpirationsstrom, ist eine Umverteilung aus behandelten Blättern in neu zuwachsende Blatt- und Verzweigungsetagen nicht möglich, daher muss mehrfach gedüngt werden. Eine ausreichende Manganversorgung wird für hohe Leistungen aus der Photosynthese und zur besseren Bewältigung von Trockenstress benötigt.
Eine Manganblattdüngung wird in der Praxis im Raps oft unterschätzt, sollte aber aufgrund der hohen Entzüge auch standardmäßig in Betracht gezogen werden.
Molybdän spielt in der Stickstoffverwertung (Nitratreduktase) bei hohen Stickstoff-Aufnahmeraten eine wichtige Rolle.
Mikronährstoffbedarf von Winterraps (g/ha Gesamtpflanze, n. Finck 1998) |
Ertrag: Mittel (35dt/ha) |
Ertrag: Hoch (50 dt/ha) |
|
Bor | 450 | 600 |
Mangan | 600 | 800 |
Zink | 600 | 700 |
Kupfer | 80 | 100 |
Molybdän | 25 | 30 |
Unter folgenden Bedingungen ist auf eine ergänzende Mikronährstoffversorgung über Blattdüngung zu achten:
- hohe Erträge auf leichten und mittleren Standorten
- pH-Werte > 6,2 (B, Mn, Zn, Cu), Molybdänmangel tritt dagegen eher auf zu sauren Standorten auf
- Trockenheit
- Mulchsaaten und sehr lockere Standorte
- Einsatz hoher Mengen organischer Dünger
- häufiger Wechsel von Trockenheit und Durchfeuchtung
- Versorgungsstufe A+C bei Mikronährstoffen
Zeitplan für Blattdüngungsmaßnahmen |
Maßnahme/Zeitraum | Mikronährstoffabgabe |
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Herbstbehandlung (Fungizidmaßnahme) |
Bor (100-150 g/ha), Mangan(150-250 g/ha) |
März/April (in der Regel Insektizidbehandlung) |
Bor (150 g/ha) |
Mitte/ Ende April | Bor (150 g/ha), Mangan (150-250 g/ha), ev. 10-15 g Molybdän/ha |
Blütenbehandlung (Knospenstadium) | Bor (150 g/ha), (Mangan + Mo,wenn noch nicht erfolgt) |
Sommerraps
Sommerraps hat ähnliche Nährstoffansprüche wie Winterraps. Er hat durch die Aussaat im Frühjahr aber eine deutlich geringere Vegetationszeit als die Winterform. Die Erträge schwanken zwischen 20 und 40 Dezitonnen pro Hektar erheblich. Sie hängen stark von der Wasserversorgung im April und Mai ab. Daher ist eine Planung zur Rapsdüngung schwierig. Häufig wird Sommerraps als Ersatzfrucht nach Umbruch einer Winterung angebaut.
Welcher Boden pH-Wert ist für Sommerraps ideal?
Ein pH-Wert von 6 – 7 ist je nach Standort für den Anbau von Sommerraps optimal.
Wie verläuft der Anbau von Sommerraps?
Meist wird Sommerraps auf etwas leichteren Böden angebaut. Sommerraps kommt in der Regel mit weniger Düngung aus als Winterraps und ist damit gut für den Nährstoffsaldo. Denn er nutzt sehr gut die mineralisierten Nährstoffe aus dem Boden auf. Der Bestand muss nicht so intensiv geführt werden wie beim Winterraps.
Wann sät man Sommerraps?
Möglichst früh im Jahr, Anfang bis Mitte März.
Wann wird Sommerraps geerntet?
Der Erntezeitpunkt von Sommerraps ist wie bei Winterraps auch Ende Juli bis Anfang August.
Was ist bei der Düngung von Sommerraps zu beachten?
Die Höhe der ersten Stickstoff-Gabe sollte auf Minimalertragsniveau (100 Kilogramm Stickstoff pro Hektar) begrenzt werden. Die ergänzenden Stickstoff-Gaben während Schossen oder Blüte werden dann an Ertragserwartung angepasst, um einen hohen Ölgehalt zu sichern.
Sommerraps hat ein schlechtes Nährstoffaneignungsvermögen und benötigt deshalb nach der Saat alle Nährstoffe gut verfügbar im oberen Wurzelraum.
Der Sommerraps muss im Frühjahr in kurzer Zeit erhebliche Wurzel-, Spross- und Blattmassen bilden. Deshalb ist bei der Grunddüngung und vor allem bei der Magnesiumversorgung ein Nährstoffaufwand ähnlich wie bei Winterraps notwendig. Gerade bei Trockenheit ist auf eine ausreichende Mikronährstoffversorgung mit Schwerpunkt Bor und Mangan zu achten.
Düngungsplan Hauptnährstoffe Sommerraps
Nährstoffe im Herbst/Winter | |
CaO | Kalkung auf Standortoptimum |
Nährstoffe vor der Aussaat | |
P | 40-60 kg P2O5/ha (in Entzugshöhe) |
K | 60-80 kg K2O/ha (in Entzugshöhe) |
Nährstoffe zur Aussaat | |
N | N1:70-120 kg N/ha |
Mg | 40-50 kg MgO/ha |
S | 30 kg S/ha |
Nährstoffe zum Schossen | |
N | N2:0-40 kg N/ha (Ertraganpassung) |
S | Mit der N-Düngung S-Ergänzung |
Zum Knospenstand | |
N | N3: bei Bedarf 10-20 kg N/ha |
Stickstoff Düngung von Sommerraps
Aufgrund der geringeren Wurzelleistung und der kürzeren Vegetationszeit ist bei Sommerraps ein Stickstoff-Bedarf von fünf bis sechs Kilogramm Stickstoff pro Dezitonne Samenertrag einzuplanen. Die Teilung der Stickstoff-Gaben dient vor allem einer Anpassung an das Ertragspotenzial.
Wird von einem Ertrag von 30 Dezitonnen pro Hektar ausgegangen, liegt der Gesamt-Stickstoff-Bedarf inklusive Nmin von 0 – 60 Zentimetern Bodentiefe bei 150 – 180 Kilogramm Stickstoff pro Hektar.
Für eine zügige Jugendentwicklung werden 50 Prozent des Basis-Stickstoff-Bedarfes von 100 Kilogramm Stickstoff pro Hektar als nitrathaltiger, schnellverfügbarer Stickstoff-Dünger empfohlen.
Ähnlich wie Winterraps kann auch der Sommerraps sehr gut Nährstoffe aus einer Güllegabe verwerten. Prinzipiell ist die Gabe des gesamten Stickstoff-Bedarfs über eine Güllegabe möglich.
Idealerweise sollte die Güllegabe (circa zwanzig Kubikmeter pro Hektar) vor der Saat sofort eingearbeitet werden.
Eine Spätsaat beim Winterraps muss vor dem 15. September erfolgen, sodass eine Düngung im Herbst per DüV noch erlaubt ist. Es ist keine Düngung nach dem ersten Oktober zulässig. Herbstdüngungsmaßnahmen zum Ausgleich ungünstiger Anbaubedingungen müssen so früh wie möglich (nach Erkennen des Problems) durchgeführt werden. Je ungünstiger die Wachstumsbedingungen sind, umso wichtiger ist es, im Herbst nitrathaltige Stickstoff-Dünger unterstützend für Wachstum und Winterhärte auszubringen.
Raps düngen mit Frühjahrsgabe
Die Andüngung erfolgt in Höhe des Basisertrags in Dezitonnen pro Hektar mal sechs Kilogramm Stickstoff pro Dezitonne minus Nmin (0 – 60 Zentimeter Bodentiefe).
Ein Beispiel:
20 Dezitonnen pro Hektar mal sechs Kilogramm Stickstoff pro Hektar minus 50 Kilogramm Stickstoff pro Hektar (Nmin) ergeben 70 Kilogramm Stickstoff pro Hektar zur Andüngung.
Bei niedrigerem Nmin und beziehungsweise oder höherem Basisertrag wird die Andüngung auf maximal 100 Kilogramm Stickstoff pro Hektar begrenzt.
Raps düngen mit Schossergabe
Mit Beginn des Schossens erfolgt die Anpassung der Stickstoff-Düngung an das vorhandene Ertragspotenzial.
Ein Beispiel:
Ertragserwartung von 30 Dezitonnen pro Hektar: 60 Kilogramm Stickstoff pro Hektar für die zweite Stickstoff-Gabe (bei 50 Kilogramm Stickstoff pro Hektar Nmin und erste Stickstoff-Gabe in Höhe von 70 Kilogramm Stickstoff pro Hektar).
Düngung mit Schwefel & Magnesium von Sommerraps
- 0 – 40 Kilogramm Schwefel pro Hektar
- 30 – 50 Kilogramm MgO pro Hektar
Schwefel wird von den Pflanzen immer parallel zum Stickstoff aufgenommen. Entsprechend zum Pflanzenbedarf sind Stickstoff-Schwefel-Dünger mit einem N:S-Verhältnis von 4:1 gut geeignet, um beide Stickstoff-Gaben abzudecken.
Eine ausreichend hohe Verfügbarkeit von Magnesium in wasserlöslicher Form ist ab Blattbildung bis Ende Schossen wichtig für Wachstum und Energiehaushalt. Das ist bei Frühjahrstrockenheit nur über Magnesiumsulfat-Produkte realisierbar.
Eine Spätsaat beim Winterraps muss vor dem 15. September erfolgen, sodass eine Düngung im Herbst per DüV noch erlaubt ist. Es ist keine Düngung nach dem ersten Oktober zulässig. Herbstdüngungsmaßnahmen zum Ausgleich ungünstiger Anbaubedingungen müssen so früh wie möglich (nach Erkennen des Problems) durchgeführt werden. Je ungünstiger die Wachstumsbedingungen sind, umso wichtiger ist es, im Herbst nitrathaltige Stickstoff-Dünger unterstützend für Wachstum und Winterhärte auszubringen.
Sommerraps Düngung mit Phosphor und Kalium
- Phosphor-Düngung (bei Versorgungsstufe C): 40 – 60 Kilogramm P2O5 pro Hektar
- Kalium-Düngung: Der Sommerraps benötigt je nach Ertrag 100 – 160 Kilogramm K2O pro Hektar
Ein Großteil vom Kalium verbleibt davon nach dem Drusch auf dem Feld. Eine ausreichende Kaliumversorgung ist besonders in Trockengebieten für hohe Erträge wichtig:
- Anbau auf Standorten mit Kalium-Versorgungsstufe C: 60 – 80 Kilogramm K2O pro Hektar
- Anbau nach späträumenden „Blattfrüchten“ (Zuckerrüben, Körnermais): 40 Kilogramm K2O pro Hektar
- Anbau nach Silomais: 120 – 150 Kilogramm K2O pro Hektar
Den Kalium-Bedarf einer Raps-Getreide-Fruchtfolge am besten zu Sommerraps (2/3) und Stoppelgetreide ausbringen.
Welche Mikronährstoffe sind für Sommerraps sinnvoll?
Bor-Gaben sollten auf die Pflanzenschutzmaßnahmen aufgesplittet werden, da Bor in der Pflanze nur über das Xylem, also mit dem Transpirationsstrom, transportiert wird. Damit ist eine Umverteilung aus behandelten Blättern in neu zuwachsende Blatt- und Verzweigungsetagen nicht möglich.
Mangan: Ist wichtig für hohe Photosyntheseleistungen und zur besseren Bewältigung von Trockenstress.
Molybdän: Ist wichtig für die Stickstoffverwertung (Nitratreduktase) bei hohen Stickstoff-Aufnahmeraten.
Mikronährstoffentzug von Sommmerraps bei 30 dt/ha Samenertrag (g/ha Gesamtpflanze ,angepasst n. Finck 1998)
Bor | 350 |
Mangan | 500 |
Zink | 500 |
Kupfer | 70 |
Molybdän | 20 |
Unter folgenden Bedingungen ist auf eine ergänzende Mikronährstoffversorgung über Blattdüngung zu achten:
- auf leichten und mittleren Standorten
- pH-Werte > 6,2 (Bor, Mangan, Zink, Kupfer), Molybdänmangel tritt dagegen eher auf zu sauren Standorten auf
- Trockenheit
- Mulchsaaten und sehr lockere Standorte
- Einsatz hoher Mengen organischer Dünger
- häufiger Wechsel von Trockenheit und Durchfeuchtung
- Versorgungsstufe A+B bei Mikronährstoffen
Zeitplan für Blattdüngungs-Maßnahmen
Nutzungsart/ Ertrag | Boden |
---|---|
4-8 – Blattstadium (in der Regel Insektizidbehandlung) | Bor (100-150 g/ha) |
Mitte Schossen (Fungizid-/Insektizidbehandlung) | Bor (100-150 g/ha) Mangan (150-250 g/ha) ev. 10-20 g Molybdän/ha |
Knospenstadium | Bor (100-150 g/ha) (Mangan+Molybdän wenn noch nicht erfolgt) |