Spargel (lat. Asparagus) ist eine krautige Pflanze und wird auch das königliche Gemüse genannt. Geerntet werden die Wurzeltriebe, die sich erst im zweiten Standjahr entwickeln. In Deutschland wird Spargel auf circa 24.000 Hektar angebaut. Damit ist Spargel in Deutschland die Gemüseart mit der größten Anbaufläche, wobei über die Hälfte der Fläche auf Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg entfällt.
Welche Eigenschaften hat die Spargelpflanze?
Die Spargelpflanze bildet bis zu drei Meter lange Wurzeln. Die oberirdisch wachsenden Stangen sind Seitenverzweigungen. Weiße Spargelstangen werden auch als Bleichspargel oder Bleichstangen bezeichnet. Sie werden unter Sonnenabschluss in Erddämmen angebaut. Die Spargel Ernte beginnt, sobald die Stangen den Boden durchstoßen. Grünspargel wächst hingegen oberirdisch und bildet Blattgrün aus.
Spargel besteht zu 93 Prozent aus Wasser und ist daher auch sehr kalorienarm. Er enthält zahlreiche Vitamine.
Welcher Boden pH-Wert ist für Spargel ideal?
Je nach Bodenart ist zum Spargel anbauen ein pH-Wert von 5,5 bis 7,5 optimal.
Wie wird Spargel angebaut?
Die Spargelpflanzen werden in vorher ausgehobenen ca.15 Zentimeter tiefen Gräben gepflanzt. Spargel wird meist mit einem Reihenabstand von 1,80 bis 2 Metern gepflanzt. Die Pflanzen in der Reihe sollten einen Abstand von 35 – 40 Zentimetern haben.
Ab Ende Juli wird dann auch leicht angehäufelt. Oft wird auch ein Damm über die Pflanzen aufgeschüttet. Das sorgt dafür, dass sich der Boden schneller erwärmt. Eine weitere Möglichkeit, um den Boden schneller zu erwärmen, ist, einen Folientunnel über die Spargelreihen zu ziehen.
Wann wird Spargel gepflanzt?
Spargel wird meist im März gepflanzt. Manchmal ist es auch schon Ende Februar möglich, die Spargelpflanzen zu setzen. Ein möglichst früher Pflanztermin wird angestrebt.
Worauf sollte beim Spargelpflanzen geachtet werden?
Es muss auf jeden Fall auf lockere, sandige Böden ohne Staunässe geachtet werden. So kann sich der Boden schneller erwärmen. Außerdem können sich die Stangen dadurch nicht so leicht verformen. Grünspargel kann hingegen auch auf lehmhaltigeren Böden angebaut werden.
Wann und wie wird Spargel geerntet?
Spargel kann ab dem zweiten Standjahr beerntet werden. Der Vollertrag beginnt mit dem dritten Standjahr. Spätestens am 24. Juni ist die Spargel Ernte beendet. Die Standzeit für ein Spargelbeet beträgt circa 10 bis 12 Jahre.
Was ist beim Düngen von Spargel zu beachten?
Insgesamt macht der Anteil der Düngerkosten im Spargelanbau nur einen ganz kleinen Teil der Gesamtproduktionskosten aus (1 – 2 %). Fehler bei der Düngung haben aber extreme Auswirkung auf Ihren Gewinn. Durch zu geringe Düngung wird das Ertragspotenzial nicht ausgeschöpft und die Qualität leidet. Aber auch eine überhöhte Zufuhr von Nährstoffen hat negative Effekte. Zu viel Stickstoff führt nicht immer zu einer Ertragserhöhung, kann aber zu Qualitätsverlusten führen. Zu wenig Kalium hat ebenfalls eine Ertragsverminderung zur Folge.
Die Zufuhr der Nährstoffe hinsichtlich Menge und Zeitpunkt ist entscheidend für Ertrag und Qualität. Allerdings müssen auch alle anderen Wachstumsfaktoren und vor allem die Wasserversorgung der Pflanzen optimal sein. Eine gute Wasserversorgung, vor allem nach der Stechperiode, ist sehr wichtig für den Ertrag und die Qualität der Spargelernte im folgenden Frühjahr.
Nährstoffaufnahme von Spargel
In den nachfolgenden Tabellen ist die durchschnittliche Nährstoffaufnahme von Spargel aufgeführt.
N-Bedarf in Spargel-Anlagern bei 13000 Pft./ha
Bodenproben | N-Sollwert kg/ha | |
---|---|---|
Pflanzjahr | Anfang Mai
Anfang Juni |
85
55 |
Zweites Standjahr | Ende April/Mitte
Mai Anfang Juli |
145
115 |
Ab drittem Standjahr |
1 – 3 Wochen vor Stechende | 100 |
Bodenproben | N-Mindest- vorrat kg/ha |
|
---|---|---|
Pflanzjahr | Anfang Mai
Anfang Juni |
60 |
Zweites Standjahr | Ende April/Mitte
Mai Anfang Juli |
50 |
Ab drittem Standjahr | 1 – 3 Wochen vor Stechende | 60 |
Bodenproben | N-Mindest- vorrat Sept. |
|
---|---|---|
Pflanzjahr | Anfang Mai
Anfang Juni |
30 |
Zweites Standjahr | Ende April/Mitte
Mai Anfang Juli |
30 |
Ab drittem Standjahr | 1 – 3 Wochen vor Stechende | 30 |
Bodenproben | Messtiefe in cm | |
---|---|---|
Pflanzjahr | Anfang Mai
Anfang Juni |
30
60 |
Zweites Standjahr | Ende April/Mitte
Mai Anfang Juli |
90 |
Ab drittem Standjahr |
1 – 3 Wochen vor Stechende | 90 |
N-Bedarf in Spargel-Anlagern bei 13000 Pft./ha
Nährstoff | Bedarf / kg ha |
N im Pflanzjahr | 40 |
N im 2. Standjahr | 180 |
N in Ertragsanlage | 100 |
Grunddüngung in Spargel-Ertragsanlagen Bodengehaltsklasse C
Nährstoff | Bedarf / kg ha |
P2O5 | 50 |
K2O | 150 |
MgO | 60 |
Versorgung mit Grundnährstoffen Düngungszeitpunkt Ertragsanlagen
Nährstoff | Düngungszeitpunkt |
Stickstoff | nach Steckende |
Phosphat | kein bestimmter Düngetermin |
Kalium | 1. nach der Ernte 2. ca. 5 Wochen nach 1. Termin |
Magnesium | Zu Vegetatsionsbeginn ca. 40 -– 50 %: nicht an Physiol. Stadien gebunden |
Calcium | Melioration, wenn nötig vor Pflanzung |
Spargel-Düngung Verhältnis der Hauptnährstoffe
Nährstoff | N |
Entzug kg/ha | 100 |
Verhältnis | 1 |
Nährstoff | P2O5 |
Entzug kg/ha | 50 |
Verhältnis | 0,5 |
Nährstoff | K2O |
Entzug kg/ha | 150 |
Verhältnis | 1,5 |
Nährstoff | MgO |
Entzug kg/ha | 60 |
Verhältnis | 0,6 |
Quelle: Neustädter Hefte Nr. 101, 1999.
Düngeempfehlung für Spargel
Aus den vorstehenden Tabellen ergibt sich folgendes Konzept zum Spargel düngen:
Welche Mikronährstoffe sind beim Spargelanbau wichtig?
Mikronährstoffe erfüllen ebenfalls wichtige Funktionen im pflanzlichen Organismus und tragen darüber hinaus zur Ertragssicherung und Qualitätsverbesserung der Spargelpflanzen bei. Die Pflanzenanalyse (Blattanalyse) gibt für die Bemessung der Mikronährstoff-Düngung wichtige Hinweise.
Ziele der Nährstoffversorgung mit Mikronährstoffen:
Bor (B)
- verbessert das Blühverhalten (Pollenfertilität)
- fördert den Zellaufbau und das Dickenwachstum
- verbessert die Lagerfähigkeit
Kupfer (Cu)
- verbessert die Photosyntheseleistung
- fördert Lignin-Synthese und die Zellwandstabilität
Eisen (Fe)
- entscheidend für den Eiweißstoffwechsel
- wichtig für die Chlorophyll-Synthese
Mangan (Mn):
- ist an Photosynthese-Reaktion und am Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel beteiligt
Molybdän (Mo):
- wichtig für viele enzymatische Prozesse
- steigert die Stickstoff-Verwertung der Pflanze
Zink (Zn)
- am Eiweißstoffwechsel beteiligt
- fördert die Zellteilung