Fahrplan für hohe Proteingehalte im Weizenkorn
Aus dem Inhalt:

Die Proteinbildung im Weizenkorn ist ein fein abgestimmtes Konzert verschiedenster physiologischer Prozesse. Der größte Störfaktor für die dafür notwendige Nährstoffbereitstellung ist die Witterung. Die witterungsbedingte Stressregulierung als auch die Eiweißbildung greifen auf dieselben Nährstoffe zu. Wir stellen eine Düngungsstrategie mit wenig Aufwand für eine gute Nährstoffverfügbarkeit bis in die Kornfüllung vor.
Proteine werden im Korn am Ende des Wachstumszyklus gebildet. Wie viele Proteine gebildet werden, hängt unter anderem von der Sorte, der Wasserverfügbarkeit und der Temperatur ab. Am wichtigsten ist jedoch die Versorgung mit Stickstoff und Schwefel. Geschätzte 80 Prozent des Stickstoffs und damit des Eiweißgehalts der Körner stammen aus den Halmen und Blättern. Je mehr Stickstoff vorm Ährenschieben aufgenommen wurde, umso mehr Glutamin aus den Blättern kann als Stickstofftransportform für die Kornfüllung im Korn reaktiviert werden.
Schwefel wird dagegen in der Pflanze nur schlecht umverlagert und muss bis zum Abschluss der Kornfüllung bedarfsdeckend aufgenommen werden. Er wird sowohl für die Verarbeitung des Stickstoffs aus der Restpflanze als auch des neu aufgenommen Stickstoffs ab der Blüte zur Rohproteinbildung gebraucht. Können keine schwefelhaltigen Aminosäuren oder die notwendigen Schwefelbrücken zwischen den Aminosäuren mehr gebildet werden, stoppt die Eiweißbildung im Korn.
Neben einer ausreichenden Schwefelversorgung spielen Mangan, Kupfer und Zink eine ausgesprochen wichtige Rolle bei der Stressregulierung über das Enzym SOD (Superoxiddismutase). Fast immer finden sich anhaltende Phasen mit Wassermangel, Hitze oder starken Temperaturschwankungen. Das Superenzym SOD schützt hier wirksam die Pflanze und besonders auch alle Prozesse rund um die Eiweißbildung. Auch die immens wichtige Rolle bei der Bildung aller Enzyme für den Energie-, Kohlenhydrat- und Eiweißhaushalt darf nicht vergessen werden.

1. Zur Spätgabe schnell wirksame Dünger einsetzen
Wegen der kurzen Aufnahmezeit sollten Sie für die Spätgabe ausschließlich sofort wirksame Stickstoff-Dünger mit einem hohen Nitratanteil einsetzen. Erst recht, wenn die Bodenfeuchte bereits kritische Werte erreicht hat. Zusätzlicher Sulfat-Schwefel in der Ährengabe stärkt die Schwefelversorgung bis zum Abschluss der Kornbildung und sichert so Ertrag und Qualität!
Die einfache Formel für eine äußerst effektive Stickstoff- und Schwefelversorgung lautet: Alle Gaben mit YaraBela Sulfan. BigBag Ware erlaubt unkompliziert die frühe Einlagerung und sichert eine hohe Streuqualität.
2. Mit dem Yara N Tester die Spätgabe präzisieren
Neben der Stickstoffform hat auch der Zeitpunkt der Spätgabe einen entscheidenden Einfluss auf den Ertrag und den Eiweißgehalt. Je später die Ährengabe im üblichem Stadium BBCH 37-51 gestreut wird, umso stärker unterstützt sie nah am Ährenschieben den Proteingehalt. Allgemein gilt: Je höher der Ertrag, desto höher der späte Stickstoffbedarf für hohe Proteingehalte.
Deshalb empfehlen wir unbedingt mit dem Erscheinen des Fahnenblattes mit dem N Tester den Stickstoffbedarf im Qualitätsweizen zu kontrollieren. Mit der App YaraPlus rufen Sie über den Bereich Atfarm ihren Weizenschlag auf und wählen die Option der N-Tester Messung. Je geringer der empfohlene Stickstoffbedarf ist, umso mehr können Sie die letzte Gabe ohne großen Ertragsverlust nah ans Ährenschieben verlegen. Prüfen Sie auch die Option „Letzte Gabe?“ im N Tester Menü sowohl mit der Antwort „ja“ als auch „nein“!
3. Streukarten über Atfarm optimieren die letzte Stickstoffgabe im Hochertragsbereich
Egal ob nur eine finale Ährengabe oder gesplittet als 3. und 4. N-Gabe – ab dem Stadium BBCH 37 sollte Stickstoff teilflächenspezifisch nach Ertragspotential und bereits erfolgter Stickstoffaufnahme gestreut werden. YaraPlus Atfarm ist genau dafür entwickelt, dass herauszufinden und in Streukarten umzuwandeln. Unabhängig von ihrer Streutechnik können Sie unsere Yara Expertise nutzen!
4. Mit Stickstoff schon am Limit? Der Schlüssel: Blattdünger
Wenn Sie Ihr Stickstoff-Budget bereits ausgeschöpft haben, gibt es noch eine weitere Möglichkeit: Mit YaraVita Thiotrac stellen Sie eine Stickstoff-Schwefelverbindung (BBCH 51-79) direkt für die Proteinsynthese zur Verfügung. Die empfohlene Aufwandmenge beträgt 5 l/ha. Vor allem bei der Anwendung von Spritz-Harnstoff in die Ähre sollte dieses hochverträgliche Produkt für die Schwefelergänzung zugemischt werden!

5. Unterschätzte Rolle von Mangan, Kupfer, Zink
Diese Mikronährstoffe werden mit dem Ährenschieben immer wichtiger. Die erreichte hohe Biomassebildung führt häufig zu einer nicht sichtbaren Verdünnung in den Pflanzen, die bei trockener Krume nicht mehr ausreichend ausgeglichen werden kann.
Mit YaraVita Getreide Plus steht ein Blattdünger zur Verfügung, der rechtzeitig ab dem zeitigen Frühjahr bis spätestens BBCH 37 entweder mit 2 x 1 – 1,5 l/ha oder in einer Maßnahme mit 1,5- 2,0 l/ha für die Mn, Cu, Zn-Versorgung eingesetzt werden kann. Zusätzlich enthält er Magnesium und Bor. Die sehr gute Yara Formulierung sorgt für ein regenfestes Nährstoffdepot auf dem Blatt. Aus diesem werden die Nährstoffe nach und nach über mehrere Wochen ins Blatt transportiert. Es entsteht keine Lücke in der Nährstoffversorgung und die Maßnahme ist frühzeitig erledigt.
To Do Liste
für eine einfache (perfekte) Düngungsstrategie für mehr Protein ohne Ertragsverlust:
- YaraBela Sulfan mit Nitrat- und Sulfatanteil für alle Stickstoffgaben nutzen
Rechtzeitig die Blattbehandlung mit YaraVita Getreide Plus (Mn, Cu, Mg, B) durchführen:
– 1-2 mal 1-2 Liter pro Hektar in BBCH 28-37) - Stickstoffbedarf ab BBCH 37 mit dem Yara N-Tester kontrollieren.
– spätes Nachdüngen erhöht die Effekte auf den Proteingehalt (bis BBCH 51) - Holen Sie sich mit wenig Aufwand Protein-Streukarten über YaraPlus Atfarm
- Ährenbehandlung mit 5 Liter pro Hektar YaraVita Thiotrac für mehr Schwefel in der Ähre:
– 5 Liter pro Hektar in BBCH 51-79
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