Milchvieh und andere Rinder ausreichend mit Selen versorgen
Selen: Düngen statt füttern
- Ein latenter Mangel führt bei Milchkühen zu einem Rückgang der Milchleistung, einem erhöhten Zellgehalt sowie zu Fruchtbarkeitsstörungen.
- In sehr akuten Fällen kann der Mangel in Mastitis, Gelenkentzündungen, Lebernekrosen und degeneriertem Muskelgewebe münden.
- Während durch das Umbullen Kosten von 100 Euro entstehen, kann eine ausgeprägte Mastitis gleich fünf Mal so teuer werden. Dies lässt sich verhindern.
- Lecksteine versorgen die Herde nicht ausreichend mit Selen, da sie nicht regelmäßig von allen Tieren genutzt werden. Außerdem enthalten Lecksteine anorganisches Selen, welches die Tiere aufgrund der Vormagen-Verhältnisse schlecht verwerten. Das gilt auch für die meisten Mineralfutter.
- Handeslübliches Mineralfutter enthält ebenfalls anorganisches Selen, welches die Tiere nur zu 25 bis 30 Prozent verwerten können. Auch kann anorganisches Selen bei eisenhaltigem Tränkewasser durch die Bildung von Eisenselenit unverfügbar werden.
- Selenhaltige Düngemittel können hingegen die Grundversorgung der Tiere sichern. Meist wird aber ihr Potenzial unterschätzt.
So wurde der Versuch angelegt
Auf einer zehn Hektar großen Fläche wurde zu den ersten drei Aufwüchsen ein Kalkammonsalpeter (KAS) gedüngt, der Schwefel und Selen enthielt. Die anderen Flächen wurden hingegen betriebsüblich bewirtschaftet. Die Aufwüchse wurden jeweils separat einsiliert und beprobt. Die Untersuchungs-Ergebnisse des Aufwuchses bestätigten, dass sich der Selengehalt gegenüber des Aufwuchses der betriebsüblichen Fläche verdreifacht hatte. Von Ende Juli bis Ende September wurde schließlich die Silage an die gesamte Herde verfüttert. Vor dem Beginn und kurz vor dem Ende des Fütterungsversuches nahm ein Tierarzt bei fünf Tieren Blutproben. Diese wurden in einem unabhängigen Labor auf den Blutselenspiegel untersucht.
Das Ergebnis des Bluttestes
Bei allen Tieren war der Blutselen-Spiegel deutlich gestiegen. Vor dem Versuch wiesen alle Kühe, bis auf eine, einen deutlichen Selenmangel auf. Nach nur neun Wochen Vorlage der selenhaltigen Grassilage konnte bereits ein annehmbarer Blut-Selenspiegel nachgewiesen werden. Und das, obwohl das Mineralfutter 40 Milligramm pro Kilogramm Selen enthielt und den Selen-Bedarf theoretisch decken sollte.
Fazit
Häufig sind deutsche Milchviehherden mit Selen unterversorgt. Dies führt zu Problemen, wie Mastitis, Gelenkentzündungen, Fruchtbarkeitsstörungen, Rückgang der Milchleistung oder erhöhten Zellgehalten in der Milch. Durch die Verwendung selenhaltiger Mineraldünger im Grünland, wie etwa YaraBela Weide-Sulfan, können alle Tiere einfach und kostengünstig mit dem wichtigen Mineralstoff Selen versorgt werden.
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