Yara N-Tester liefert erste Erkenntnisse
Stickstoff-Düngung von Braugerste
auch die Qualität des Saatgutes entscheidend. Ferner muss eine kontrollierte Stickstoff-Düngung ausgebracht
werden, um einen bestimmten Proteingehalt zu erreichen, der einen wesentlichen Parameter für den Brauer
darstellt.
Der Rohproteingehalt ist bei Sommergerste eines der wichtigsten Merkmale zur Einschätzung der Verarbeitungsqualität.
Dieser wird maßgeblich von der Höhe der Stickstoff-Düngung sowie -Nachlieferung während der
Vegetation beeinflusst. Für den Verkauf als Braugerste wird lediglich der schmale Bereich zwischen 9,5 und
11,5 Prozent akzeptiert. Deshalb ist es sinnvoll während der Vegetation herauszufinden, wie es um den Stickstoffgehalt
der Kultur bestellt ist. So kann gegebenenfalls mit einer gezielten Stickstoff-Düngung eingegriffen werden, um
den vorgenannten Proteingehalt zu gewährleisten.
Ein geeignetes Instrument dafür stellt der Yara N-Tester dar. Mit dieser Stickstoff-Zange kann mit wenigen Handgriffen
die Chlorophyll-Dichte des Blattes bestimmt und die relative Stickstoff-Versorgung ermittelt werden. Derzeit
ist der N-Tester zwar noch nicht auf Braugerste kalibriert, aber es wurden bereits erste Versuche durchgeführt.
Hierbei konnten Erkenntnisse gewonnen werden, die für eine Kalibrierung wichtig sind. So ist Braugerste eine Kultur
mit kurzer Vegetationsdauer, sprich sie durchläuft ihre Stadien sehr schnell und zeichnet sich durch ein kurzes
Blattentfaltungsintervall (Phyllochron) aus.

Zu späte Stickstoffgaben ineffizient
Eine zu späte Stickstoff-Gabe während des Haupttriebes
kann zu hohen Proteingehalten führen, die beim Braugerstenanbau
nicht erwünscht sind. Daher sollte eine zweite
Stickstoffgabe nur früh auf leichten Standorten erfolgen.
Untersuchungen im Labor belegen, dass zu Schossbeginn
die Stickstoff-Konzentration in der Sommergerstenpflanze
oft sehr hoch ist – das mit dem N-Tester gemessene
jüngste voll entwickelte Blatt aber diese Versorgung zu
dem Zeitpunkt nicht widerspiegelt. Bereits im Stadium
32 bildet der N-Tester die Stickstoff-Versorgung aber
besser ab. In derzeit laufenden Versuchen werden die
Auswirkungen einer Nachdüngung auf Ertrag und Rohproteingehalt
geprüft.
Ausblick und Fazit
Durch die Versuche soll die Braugersten-Düngung sicherer, ökonomischer und effizienter gemacht werden. Am Ende
steht eine Empfehlung – abgeleitet aus den Messungen mit dem N-Tester. Schon jetzt gilt, dass das Stickstoff-
Düngungsniveau der Sorte und der Ertragserwartung angepasst werden muss. Eine geteilte Gabe mit einer Nachdüngung
zu Beginn des Schossens ist dabei empfehlenswert.
Darüber hinaus reagiert Sommergerste empfindlich auf niedrige Boden-pH-Werte. Diese müssen der Bodenart
entsprechend angepasst sein. Auch der Phosphatversorgung kommt bei der Braugersten-Erzeugung eine besondere
Bedeutung zu, da diese die Bestockung fördert und für ausreichend hohe Bestandsdichten sorgt. Hierfür bieten sich besonders
Mehrnährstoff-Dünger an wie der YaraMila Getreide. Ebenfalls können die Pflanzen durch eine Blattdüngung
(z. B. mit YaraVita KombiPhos) mit wichtigen Mikronährstoffen und zusätzlicher Energie versorgt werden.
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