Nur eine Analyse schafft Klarheit
Über Wirtschaftsdünger wird in Vieh haltenden Betrieben oder auch in Gülle einsetzenden Marktfrucht-Betrieben oft ein erheblicher Anteil der benötigten Pflanzen-Nährstoffe ausgebracht. Es besteht jedoch das Risiko von Überdüngung und sogar von Mangel-Ernährung, vor allem beim Stickstoff, wenn bei der Bemessung und Anrechnung organischer Nährstoffträger keine Informationen über die tatsächlichen Nährstoff-Gehalte vorliegen.
Die Tabellenwerte zu den Nährstoff-Gehalten organischer Dünger sind Mittelwerte. Die Gehalte der unterschiedlichen Güllen und Gärreste schwanken aber in erheblichem Umfang und sind auch bei Kenntnis des Trockensubstanz-Gehaltes (TS-Gehalt) der Gülle ohne Analyse nur ein grober Mittelwert.
Die Abbildung zeigt beeindruckend die Schwankung der Ammoniumgehalte in 888 Mastschweine-Güllen. Es gibt keinen Zusammenhang mit dem TS-Gehalt. Der Tabellenwert weicht in den meisten Fällen deutlich von den tatsächlichen Gehalten ab.
Gerade bei den Kalium- und Ammonium-Gehalten gibt es fast keinen Zusammenhang zwischen TS- und Nährstoff-Gehalt der jeweiligen Probe. Beim Phosphat ist in der Tendenz von ansteigenden Gehalten bei höherer Trockensubstanz auszugehen. Aber auch hier sind die Schwankungen zwischen den Proben mit gleichem TS-Gehalt hoch. Die Kenntnis der tatsächlichen Gehalte verbessert die Genauigkeit der Düngung erheblich.
Die Analytik von Wirtschaftdünger ist keine teure Angelegenheit und wird von zahlreichen Laboren angeboten. Die Hauptarbeit besteht in der Probenahme und der vorherigen Homogenisierung des zu beprobenden organischen Düngers. Die Analyse kann die tatsächlichen Gehalte nur dann abbilden, wenn zuvor z. B. der Gülle-Behälter sorgfältig homogenisiert wurde. Der größte Fehler in der Analytik ist in den meisten Fällen der Probenahme-Fehler.
Nur mit genauer Kenntnis der ausgebrachten Nährstoff-Mengen kann exakter Pflanzenbau betrieben, Nährstoffe sicher und sinnvoll eingesetzt und hohe Erträge mit guten Qualitäten erzielt werden.
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