Gülle im Grünland muss mit Schwefel in allen Stickstoff-Gaben ergänzt werden.
Viele Landwirte bringen auf ihren intensiv genutzten Grünland-Flächen zu Vegetationsbeginn zwei Drittel der geplanten gesamten Güllemenge aus. Nach dem ersten Schnitt folgt die restliche Menge bei ausreichender Feuchtigkeit. Kaum ein Landwirt verzichtet auf eine ergänzende mineralische Stickstoffdüngung, denn der Stickstoff aus der Gülle-Düngung ist verzögert ertragswirksam.
Dies gilt auch für den Schwefel!
Schwefel befindet sich überwiegend in der organischen Substanz, in der festen Fraktion, der Gülle. Erst durch die Mineralisation der organischen Bestandteile in der Gülle werden die darin gebundenen Nährstoffe freigesetzt – neben Schwefel vor allem Stickstoff und Phosphor – und für die Pflanzen verfügbar. In den Empfehlungen wird der organische Stickstoff-Anteil oft nur mit 40 Prozent bei der Berechnung der Stickstoff-Wirkung für den Aufwuchs im Laufenden Jahr angerechnet. Dem Schwefel dagegen unterstellt man dagegen eine 100-prozentige Wirkung ab dem ersten Aufwuchs. Jedoch beginnt die Mineralisation erst mit der Bodenerwärmung und bei Trockenheit wird diese wieder ausgebremst. Deshalb ist für Landwirte, die einen hohen Aufwuchs mit guter Qualität zu jedem Schnitt ernten wollen, ein Stickstoffdünger mit Schwefelanteil zu empfehlen.
Direkt und schnell wirken nitrathaltige Stickstoffdünger, bedingt durch den Mulchanteil auf und im Oberboden sowie durch häufig trockene Abschnitte zum zweiten und dritten Schnitt. Bekannte Dünger aus dieser Produktgruppe mit Schwefel sind YaraBela Sulfan, Ammoniumsulfat oder Vario 24-N sowie alle schwefelhaltigen NPKs.
In Grünlandversuchen in Niedersachsen auf Marsch-Lehmböden mit einer Sulfan-Düngung konnte zu allen Schnitten letztes Jahr 26 Prozent mehr Eiweiß als bei alleiniger Stickstoff-Düngung mit Kalkammonsalpeter geerntet werden. Das erhöht nicht nur die Stickstoff-Ausnutzung aus der Gülle, sondern bringt vor allem mehr Leistung im Stall!
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