Bor in der Diskussion – Die Bedeutung von Bor in der Pflanze
Bedeutung von Bor in der Pflanze
Bor ist in der Pflanze unter anderem für die Permeabilität (Durchlässigkeit) der Zellwände zuständig. Bei einer mangelhaften Versorgung mit Bor ist daher auch der Nährstofftransport in den Pflanzen behindert. Bor nimmt auch Einfluss auf das Wurzelwachstum: Fehlt Bor im Standraum der Pflanze, so ist das Wurzelwachstum eingeschränkt. Bor fördert ebenfalls das Pollenschlauwachstum und damit die generative Entwicklung der Pflanze. Der Borgehalt der Pflanzen variiert sehr stark.
Der Borbedarf von Getreide ist deutlich geringer als der von Raps oder Rüben. Unter den Getreidearten hat Mais den höchsten Borbedarf.
Bor liegt im Boden je nach pH-Wert als Borsäure oder Boration vor und wird zum großen Teil mit dem Massenstrom als Borsäure aufgenommen. Die bei höheren pH-Werten entstehenden Borationen werden stark sorbiert und sind für die Pflanze kaum verfügbar.
Da Bor mit dem Transpirationsstrom von den Pflanzen aufgenommen wird, ist die Aufnahmerate bei Trockenheit eingeschränkt. Bei kalter Frühjahrs- oder Herbstwitterung, bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit, bei trockenen/heißen Bedingungen (wenn die Spaltöffnungen schließen (Stomataschluss)) und bei lang anhaltender Trockenheit wird nur wenig Bor von der Pflanze aufgenommen.
Wie äußert sich Bormangel?
Bormangel wird zuerst an jüngeren Blättern und dem Vegetationspunkt von Spross und Wurzeln sichtbar. Ein Mangel äußert sich daher in gestauchtem Wachstum zwischen den Vegetationsknoten (Internodien), unregel- mäßigen Stängelquerschnitten und Blatt- und Stängel- verdickungen unterhalb des Vegetationspunktes (siehe Bild oben).
Bor als Blattdünger ausbringen
Bor sollte möglichst als Blattdünger ausgebracht werden, da die Versorgung aus dem Boden häufig eingeschränkt ist. Da Bor in der Pflanze kaum verlagert wird, muss die Blattdüngung wiederholt erfolgen. Die Aufwandmengen liegen zwischen 50 g/ha (Getreide) bis 600 g/ha (Raps). Eine Bor- Vorratdüngung über den Boden ist nicht sinnvoll, da der Bereich optimaler Versorgung eng ist und es bei höheren Gehalten zu einer Bortoxizität kommen kann. Ein Borüberschuss zeigt sich zuerst an den Blatträndern und Blattspitzen der Pflanzen, da sich dort das mit dem Transpirationsstrom aufgenommene Bor anreichert.
Herz- und Trockenfäule bei der Zuckerrübe (siehe Bild unten).
Fazit:
Bor ist vor allem in Rüben, Raps, und anderen dikotylen Pflanzen ein sehr wichtiger Nährstoff. Der Bedarf im Getreide ist recht gering. Bei starker Trockenheit kann allerdings auch im Getreide eine Borblattdüngung sinnvoll sein. Mais hat von allen Getreidearten den höchsten Borbedarf.
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