Düngung von Spargel – Ertragsanlagen
Bedeutung der Düngung im Spargelanbau
Insgesamt macht der Anteil der Düngerkosten im Spargelanbau nur einen kleinen Teil der Gesamtproduktionskosten aus (ca. 1-2%). Die gezielte Düngung unterstützt die Regeneration der Spargelkultur nach der Stechperiode. Fehler bei der Düngung haben große Auswirkungen auf den Ertrag und somit auch auf den Betriebsgewinn. Durch zu geringe Düngung kann das Ertragspotential nicht ausgeschöpft werden und die Qualität leidet. Eine überhöhte Düngung kann ebenfalls zu Qualitätsverlusten führen.
Die Zufuhr der Nährstoffe hinsichtlich Menge und Zeitpunkt ist entscheidend für Ertrag und Qualität des Ernteproduktes (siehe Tabellen). Allerdings spielen auch andere Wachstumsfaktoren und die Wasserversorgung (vor allem nach der Stechperiode) eine wichtige Rolle. Eine Möglichkeit zur gezielten Düngung und einer optimierten Wasserversorgung bietet die Fertigation.
Was ist Fertigation?
Als Fertigation wird die gemeinsame Zufuhr von Dünger (engl.: Fertilizer) und Wasser (engl.: Irrigation) bezeichnet. Dabei werden die Düngemittel in Wasser aufgelöst und es wird eine Stammlösung hergestellt. Die Stammlösung wird über Einspeisungstechnik (z. B. Venturi-Düsen) entsprechend verdünnt und über Leitungen und Tropfer direkt in den Wurzelbereich der Kultur appliziert. An die Düngemittel werden allerdings besondere Anforderungen gestellt, wie z. B. rückstandsfreies Auflösen und wenig Ballaststoffe etc..


Beispiel für ein Fertigationskonzept
Ein Fertigationskonzept könnte folgendermaßen aussehen:
- Beginn: nach Stechende bis Mitte/Ende September
- Häufigkeit: je nach betrieblichen Abläufen 1 x je Woche Dünger ausbringen
- Düngemittel: Einzelnährstoffe oder NPK-Nährsalze
- Düngerqualität: bevorzugt chloridarm; Düngemittel sollen sich rückstandsfrei auflösen
Blattdüngungsmaßnahmen mit Mikronährstoffen
Ergänzend zu den Düngungsmaßnahmen mit den Hauptnährstoffen über die Wurzel können Mikronährstoffe auch zusammen mit z. B. Fungizidmaßnahmen nach Stechende appliziert werden. Wichtige Mikronährstoffe für den Spargelanbau sind Mangan und Bor. Voraussetzungen für die Düngung sind eine ausreichende Laubentwicklung und die Mischbarkeit der eingesetzten Blattdünger mit den zur Anwendung kommenden Fungiziden. Von Vorteil ist dabei, dass die Mikronährstoffe direkt über das Blatt aufgenommen werden können. Nicht optimale Boden pH-Werte, die die Aufnahme von Mikronährstoffen über die Wurzel erschweren oder unmöglich machen, können bei einer Blatt-applikation die Pflanzenversorgung nicht behindern.
Fazit:
Spargelkulturen stellen hinsichtlich der Nährstoffdynamik und dem Zeitpunkt der Nährstoffausbringung besondere Ansprüche. Ziel ist es, die Regeneration der Kultur zu optimieren und damit den Grundstein für eine erfolgreiche Stechperiode in der nächsten Saison zu legen. Mit Hilfe der Fertigation kann die Nährstoff- aber auch die Wasserversorgung nach der Stechperiode optimiert werden.
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