Gülle enthält nur wenig Schwefel. Je nach Gülleart ist mit 0,25 – 0,5 kg S/m3 zu kalkulieren.
Da der Großteil dieses Schwefels in organisch gebundener Form vorliegt, ist die direkte Düngewirkung äußerst gering. Bei langjähriger, hoher Gülledüngung ist mit einer gewissen Nachwirkung zu rechnen; als Faustzahl kann dann jährlich mit ca. 5 kg S/ha kalkuliert werden. Diese Menge reicht für eine Schwefelversorgung in der Regel nicht aus.
Beim Anbau von S-bedürftigen Kulturen muss also Schwefel mineralisch nachgedüngt werden. Eine nennenswerte Mineralisation von organisch gebundenem Schwefel setzt erst bei höheren Bodentemperaturen (> 10°C) ein und kommt somit für Kulturen wie Raps und Getreide, die wichtige Wachstumsphasen bereits im zeitigen Frühjahr durchlaufen, zu spät.
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