Erdbeeren (lat. Fragaria) werden in Deutschland auf circa 13.000 Hektar im Freiland angebaut. Darüber hinaus gibt es auch noch den geschützten Anbau unter entsprechenden Abdeckungen, Tunneln und Gewächshäusern. Der Anteil liegt hier bei rund 1.500 Hektar Anbaufläche. Die Nachfrage kann in Deutschland nicht von der inländischen Produktion gedeckt werden, daher werden Erdbeeren auch importiert.
Was ist bei der Erdbeerdüngung zu beachten?
Beim Erdbeeranbau muss eine ausreichende Nährstoffversorgung gewährleistet werden, um Nährstoffdefizite zu vermeiden. Es ist eine breitwürfigeErdbeerdüngung möglich, am besten auch in Kombination mit Blattdüngung. Besser wäre eine Reihendüngung, um die Nährstoffeffizienz zu erhöhen und Verluste zu vermeiden.
Das beste Düngungskonzept für Erdbeeren ist die Fertigation. Hierbei wird mit der Bewässerung auch der Dünger direkt ausgebracht.
Stickstoff Düngung von Erdbeeren
Bei Erdbeeren in Normalkultur (also ohne spezielle Verfrühungs- oder Verspätungsmaßnahmen) wird folgende Düngung empfohlen:
im Pflanzjahr: circa 40 – 50 Kilogramm Stickstoff pro Hektar
im Erntejahr: 60 – 70 Kilogramm Stickstoff pro Hektar
Die Stickstoff-Düngung im Erntejahr wird am besten gesplittet: 40 Kilogramm Stickstoff pro Hektar zu Vegetationsbeginn im Frühjahr und circa 20 Kilogramm Stickstoff werden nach der ersten Ernte empfohlen.
Ziel ist es, ein angepasstes Pflanzenwachstum, einen gesunden Blattapparat, eine optimale Fruchtgröße und nicht zu weiche Früchte zu erreichen.
Bei der Stickstoffform sollte Nitrat bevorzugt werden, da ammoniumhaltige Dünger zu weichen Früchten führen können. Außerdem fördert Nitrat-Stickstoff die Fruchtgröße. Weitere Vorteile von Nitrat sind eine schnelle und gezielte Stickstoff-Wirkung. Dies ist beispielsweise bei YaraLiva Tropicote und Unika Calcium der Fall.
Mit Unika Calcium (14+24+12) werden frühzeitig Kalium und Calcium ausgebracht. Somit werden der Zuckergehalt, die Fruchtfestigkeit und das Lagerverhalten von Erdbeeren optimiert.
Düngung von Erdbeeren mit Phosphor, Kalium, Magnesium und Calcium
Die Düngung mit Haupt- und Spurennährstoffen sollte nach Bodenanalyse und Entzug erfolgen.
Ziele der Nährstoffversorgung sind:
Phosphor |
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Kalium |
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Magnesium |
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Calcium |
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Empfehlungen zur Erdbeerdüngung mit P, K, Ca und Mg
Im Pflanzjahr:
Magnesium: ca. 10 – 15 kg/ha MgO
Kalium: bis ca. 50 – 60 kg/ha K2O
Phosphor: bis ca. 30 – 40 kg/ha P2O5
Im Erntejahr:
Magnesium: 10 – 15 kg/ha MgO (Vorblüte)
Calcium: 60 – 100 kg/ha CaO
Kalium: 100 – 120 kg/ha K2O
Phosphor: 30 – 40 kg/ha P2O5
Düngemittel:
Wichtig ist beim Erdbeeren düngen der Einsatz von speziell auf die Bedürfnisse der Kultur abgestimmten Mehrnährstoffdüngern, wie z.B.:
- YaraVita™ Fruitcal
- YaraMila™ Complex 12+11+18
- Unika® Calcium 14 + 24 + 12
- YaraLiva Nitrabor
- YaraRega 13+4+25
Niedrige Frühjahrstemperaturen: Blattdüngung bei Erdbeeren verhindert Chlorosen und verzögerte Bestandes-Entwicklungen
Tiefe Temperaturen im zeitigen Frühjahr verzögern die Bestandes-Entwicklung bei Erdbeeren. Trotz hoher Sonnen-Einstrahlung am Tag können die Temperaturen in den Nächten deutlich unter 10 Grad Celsius sinken. In einigen Lagen kann es weiterhin zu Frost kommen.
Je nachdem mit welchen Anbausystemen kultiviert wird, ist die Entwicklungs-Verzögerung der Erdbeeren unterschiedlich ausgeprägt. Erdbeeren, die in beheizten Tunneln und Minitunneln kultiviert werden, sind in der Entwicklung kaum beeinträchtigt. Bei Folienabdeckung hängt die Entwicklung von der Stärke des Abdeckmaterials ab. Je dünner das verwendete Material ist, desto eher kann es zu Chlorosen und Entwicklungs-Stillstand kommen.
Die auftretenden Chlorosen werden als Schlechtwetter-Chlorosen bezeichnet. Durch niedrige Bodentemperaturen können die Pflanzen Eisen und Phosphat, trotz ausreichender Nährstoffgehalte im Boden, nur eingeschränkt aufnehmen. In diesen Fällen kann eine Blattdüngung mit diesen Nährstoffen helfen.
Formulierte Blattdünger sind bevorzugt einzusetzen, da sie besser für die Pflanzen verträglich sind als beispielsweise Nährsalze. Bei Beständen, die fertigiert werden, kann Phosphat über den Tropfschlauch zum Beispiel als Mono-Ammon-Phosphat (MAP) gedüngt werden.
Bei Beständen mit festgestelltem Eisen-Mangel, ist der Eisengehalt der Pflanzen während der Blüte erneut mit einer Blattanalyse zu kontrollieren. Eine frühe Blattdüngung behebt zwar die Symptome, aber dennoch kann weiterhin ein latenter – nicht sichtbarer – Mangel vorliegen. Eisen wird in der Pflanze nicht von den älteren in die jüngeren Pflanzenteile verlagert. Besteht ein Defizit, kann das zu Ertragseinbußen führen.
Wissenswertes zu Erdbeerpflanzen
Welche Eigenschaften besitzt die Erdbeerpflanze?
Erdbeeren gehörten botanisch zur Familie der Rosengewächse. Die Erdbeere ist eine sogenannte Sammelscheinfrucht, denn die Samen der Pflanze sind die sehr kleinen Nüsschen, die außen an der Frucht zu finden sind. Die Pflanzen überdauern den Winter, wobei die Blätter weitgehend absterben und im Frühjahr neu austreiben.
Es gibt zahlreiche Sorten mit unterschiedlichen Fruchtreife-Zeitpunkten. Außerdem gibt es einmal-, zweimal- und mehrmals tragende Sorten. Einmaltragende Sorten entwickeln nur im Frühjahr Blüten, mit zunehmender Tageslänge nimmt die Blütenentwicklung ab. Zweimaltragende oder mehrmalstragende Sorten setzen jedoch bis in den Sommer hinein immer weitere Blüten an.
Häufig werden in Deutschland mittelfrühe Sorten angebaut.
Welche Erdbeersorten sind von Bedeutung?
Es gibt insgesamt über 1.000 Erdbeersorten, die sich teils sehr stark in Größe, Färbung, Geschmack und Erntezeitpunkt unterscheiden. In Deutschland ist die mittelfrühe Sorte „Elsanta“ sehr beliebt, da sie wichtige Anforderungen bei Geschmack, Produktion und Handel gleichermaßen erfüllt.
Welcher Boden pH-Wert ist für Erdbeeren ideal?
Für den Erdbeer-Anbau ist ein pH-Wert von 5,0 – 6,0 optimal.
Wie werden Erdbeeren angebaut?
Erdbeeren werden in Flachkulturen oder auf Dämmen angebaut. Bei der Dammkultur ist der Krankheits- und Unkrautdruck geringer. In der Regel werden auf einem Damm zwei Reihen Erdbeerpflanzen angebaut.
Die Pflanzen brauchen einen nährstoffreichen Boden und der Standort sollte möglichst sonnig sein. Staunässe muss unbedingt vermieden werden. Bei leichten Standorten muss unbedingt auf eine ausreichende Wasserversorgung geachtet werden.
Erdbeerfelder werden in der Regel nicht länger als zwei Jahre beerntet. Nach dieser Zeit nimmt die Fruchtqualität stark ab und der Krankheitsdruck steigt.
Wann werden Erdbeeren gepflanzt?
Die Pflanzung von Erdbeeren erfolgt meist Ende Juli bis Anfang August.
Wann werden Erdbeeren geerntet?
Erdbeeren im Freiland werden meist von Anfang Mai bis Ende Juli geerntet.