Die passende Düngestrategie zur Erzeugung von Qualitätsweizen
Den Proteingehalt im Weizen erhöhen – aber wie?
Getreides gemessen. Was sollten Sie bei der Düngung beachten, um einen hohen Proteingehalt zu erzielen?
Bei der Erzeugung von Qualitätsweizen hat der Proteingehalt einen hohen Stellenwert. Er beeinflusst viele für die Verarbeitung
wichtige Eigenschaften des Mehles, wie zum Beispiel die Wasseraufnahmefähigkeit und die Kleberqualität.
Somit steht er in direktem Zusammenhang mit dem Aussehen und der Textur der Endprodukte, die aus Mehl hergestellt
werden. Demnach richtet sich der angestrebte Proteingehalt vor allem an der späteren Verwendung des Mehles
und der Mehltype aus. Allgemein verlangen Mehle hoher Qualität einen Proteingehalt von mindestens 12 Prozent.
insbesondere von der Sorte, aber auch von Umweltfaktoren wie Wasserverfügbarkeit und Temperatur ab. Der wirksamste
Einflussfaktor auf die Proteinbildung ist jedoch die Versorgung mit Stickstoff. Geschätzte 80 Prozent des
Stickstoffs und damit des Eiweißgehalts der Körner stammt aus den Halmen und Blättern. Er wurde in einer frühen
Wachstumsperiode aufgenommen und während der Abreife in die Körner verlagert. 20 Prozent des Stickstoffs in den
Körnern, wird jedoch erst nach der Blüte aus dem Boden aufgenommen.

Qualitätsweizen zu erzeugen. Seit vielen Jahren hat sich die Stickstoffdüngung in mehreren Teilgaben als gute fachliche Praxis etabliert. Sie ermöglicht eine effiziente
und an den tatsächlichen Pflanzenbedarf angepasste
Stickstoffversorgung. Im Vergleich zu einer einzigen
Gabe, lässt sich hierdurch der Ertrag und der Proteingehalt
deutlich steigern. Gleichzeitig sorgt diese Strategie
dafür, dass nach der Ernte weniger Stickstoff im Boden
bleibt. Das Risiko der Auswaschung im Herbst und über
den Winter wird reduziert.
Bei der Erzeugung von Qualitätsweizen verdient die Spätgäbe
besondere Aufmerksamkeit. Wegen der kurzen
Aufnahmezeit sollten für die Spätgabe ausschließlich
sofort wirksame Stickstoff-Dünger mit einem hohen Anteil an Nitrat eingesetzt werden. Zusätzlich sollte noch Schwefel mitgenommen werden. Nur durch die Kombination
aus schnell pflanzenverfügbaren Nitrat und der passenden Menge Schwefel lässt sich eine effiziente Einlagerung des
Stickstoffs in die Körner gewährleisten. Harnstoff oder AHL gehen mit höheren Ammoniak-Verlusten einher. Weshalb für
denselben Eiweißgehalt und denselben Ertrag im Vergleich zu Kalkammonsalpeter (KAS) oder Sulfan (KAS und Schwefel)
höhere Stickstoffmengen ausgebracht werden müssen. Dies steht jedoch im Widerspruch zu einer angestrebten
hohen Stickstoffeffizienz, die durch die Stickstoff-Obergrenze aus der Düngeverordnung gefordert wird. Einen Einblick
in die Wirksamkeit verschiedener Stickstoffformen in der Spätgabe zu Weizen liefert Abbildung 1.
Neben der Stickstoffform, übt aber auch der Zeitpunkt der
Spätgabe einen entscheidenden Einfluss auf den Ertrag
und den Eiweißgehalt aus. Dies wird in Abbildung 2 verdeutlicht.
um Düngestrategien geht, die auf höchste Qualität abzielen.
Ohne Schwefel kann der Weizen nicht sein volles
Potenzial entfalten, da Schwefel für die Umsetzung von
Stickstoff benötigt wird. Dies gilt im Hinblick auf Ertrag,
Qualität oder Eiweißgehalt. Abbildung 3 zeigt das Ergebnis
von Feldversuchen mit unterschiedlichen Schwefel-
Düngestrategien. Ertrag und Eiweißgehalt wurden bei
mittlerer und hoher Stickstoffintensität verglichen. Die
Ergebnisse zeigen die qualitätsfördernde Wirkung von
Schwefel beim Anbau von Qualitätsweizen.
Fazit
Der Proteingehalt im Weizen kann entscheidend durch die
Düngestrategie beeinflusst werden. Um optimale Ergebnisse
zu erzielen, ist eine Düngung mit nitrathaltigen Stickstoffdüngern
in der Spätgabe von Vorteil. Der Stickstoff
kann direkt von der Pflanze genutzt und zur Proteinbildung
im Korn eingelagert werden. So werden Verluste reduziert
und die Effizienz der Düngung erhöht. Setzt man in der
Spätgabe einen Stickstoffdünger ein, der zusätzlich noch
Schwefel enthält, wie zum Beispiel YaraBela Sulfan, wird
die Stickstoffausnutzung und damit die Qualität des Weizen
sogar noch zusätzlich verbessert.