Ungünstige Witterungs-Bedingungen in diesem Jahr
Die leichteren und humoseren Schlagbereiche sind, wie im ersten Bild zu erkennen, besser entwickelt. Bei genauem hinsehen finden wir die typischen Stickstoff-Mangel-Symptome an den Pflanzen: insgesamt heller Bestand, ältere Blätter abgestorben oder sie zeigen die typischen, von der Blattspitze sich fortsetzenden Nekrosen.
In DAP und im Gärrest liegt der sofort verfügbare Stickstoff als Ammonium vor. Unter den trockenen Bedingung der letzten Wochen (siehe Bild 2) kann es gerade bei besseren, tonhaltigen Standorten zu einer Trockenfixierung des Ammonium-Stickstoffs an das Tonmineral kommen. Ammonium wird dabei fest an die Tonminerale gebunden und in der Folge, bei anhaltender Trockenheit, auch nicht nitrifiziert (keine Umwandlung zu leicht verfügbarem Nitrat).
Auch die Gärrest-Ausbringung in den Bestand war bei der Trockenheit nicht unproblematisch (siehe Bild 3). Trotz des Einsatzes von Schleppschläuchen ist die Ammoniak-Ausgasung erheblich, wenn keine Niederschläge nach der Gärrest-Düngung fallen. Der meist hohe pH-Wert der Biogas-Gärreste verstärkt die gasförmigen Verluste zusätzlich.
Für das laufende Kulturjahr kann hier natürlich nicht mehr eingegriffen werden. Aber was kann verbessert werden um dieser Entwicklung vorzubeugen? Hier einige Vorschläge: Gärreste sind am besten direkt mit dem Güllegrubber bei der Ausbringung einzuarbeiten. Zur Unterfußdüngung einen NP-Dünger mit Nitrat-Anteil einsetzen (z. B. YaraMila 20-20) und auf eine gute Kali-Versorgung der Böden achten. Kalimangel verstärkt den Effekt der Ammonium-Festlegung, weil die Tonminerale bei schlechter Kali-Absättigung mehr Ammonium binden können.