Düngeplanung auf den Punkt gebracht
Incona erweitert Informationsangebot via Internet – Landwirte suchen Rat
Frankfurt a. M./da Mit spitzem Bleistift kalkulieren Landwirte genau den Einsatz von Düngemitteln. Die individuelle Beratung rückt immer mehr ins Blickfeld.

Hohe Düngerpreise sowie unvorhersehbare Entwicklungen bei den Getreidepreisen machen Landwirten die Düngeplanung in diesem Frühjahr nicht einfach. Mit Preisen von 270 €/t für Kalkammonsalpeter (KAS) und 120 €/t ab Station für Brotweizen gerät die Wirtschaftlichkeit ins Wanken. Der Düngerkauf und die einzelnen Düngegaben sind mittlerweile schwer kalkulierbare Größen, die exakt nach den aktuellen Marktpreisen ausgerichtet werden müssen.
„Die Fragen zur Düngung nehmen zu“, berichten die Berater von Incona, einer Beratungsinitiative von sechs führenden Stickstoffdüngerherstellern in Europa. Landwirte suchen für ihre aktuelle Situation individuellen Rat. Dabei nutzen immer mehr den Dialog im Internet, erklärt Incona- Berater Gerald Siemers, verantwortlich für die Regionen West und Nord. „Ich überlege, auf Grund der hohen Preise von KAS die Frühjahrsdüngung auf Harnstoff umzustellen. Wie lange braucht der Dünger für die Umsetzung zu Nitrat?“, fragt ein norddeutscher Landwirt im Internet.
Wechsel zu Harnstoff
Derzeit überlegen Landwirte, bei der Stickstoffdüngung zu Harnstoff zu wechseln. Grund dafür ist der Preis für die Stickstoffkomponente von KAS und Harnstoff. Das Kilogramm Stickstoff bei KAS kostet etwa 1 €, bei Harnstoff rund 75 Cent. „Eine frühe Andüngung mit Harnstoff bringt keinen Vorteil auf dem Feld“, antwortet Fachberater Roland Stamm bei der Chat- Beratung. Bei niedrigen Temperaturen von unter 5 bis 10 °C findet von Februar bis März kaum eine Nitrifizierung zu pflanzenverfügbarem Stickstoff statt. „Wie muss ich meinen Fahrplan für die N-Düngung in Winterweizen ändern?“, lautet eine andere Anfrage aus Wesel. In seiner Antwort berücksichtigt Stamm die Bodenvorräte aus der organischen Düngung. Sie können zu einem späteren Zeitpunkt zusammen mit dem Stickstoff aus Harnstoff freigesetzt werden. Für den Berater sind das unkontrollierbare Faktoren, die im späteren Verlauf zu Lagergetreide und Ertragsausfällen führen können. Das wirtschaftliche Ergebnis der Düngung wird erst sichtbar, wenn alle Faktoren, also auch die Wirkung auf Ertrag und Qualität, einbezogen werden. Daher muss bekannt sein, wie unterschiedlich die einzelnen Stickstoffdünger wirken. Deshalb werden die Ratsuchenden auf Fachbeiträge auf der Internetseite von Incona verwiesen. Die Resonanz ist groß. Die Besucherzahl der Homepage liegt inzwischen bei 15000 im Monat. Während der Düngesaison liefern die fünf Berater aktuelle Berichte aus den Regionen Nord, Süd, West, Nordwest und Ost.
Service für Pflanzennährstoffe
Den Wunsch nach mehr Online- Beratung erfüllt Incona mit seinem neuen Internetauftritt, der heute freigeschaltet wird. Zu jedem Beitrag können Leser Kommentare abgeben oder in Foren direkt Fragen stellen.
Das gesamte Informationsangebot in Form von Newsletter, Fachartikel, Wetterprognosen und Nachschlagewerk ist verlinkt. Der kostenlose Beratungsservice umfasst alle Pflanzennährstoffe wie Stickstoff, Phosphat, Kali, Schwefel, Kalk und Spurenelemente sowie Wirtschaftsdünger.
aus der Agrarzeitung Ernährungsdienst, Ausgabe 9 vom 27. Februar 2009